Parlamentsarchiv - Blick ins Archiv 18.12.2024

Fächer aus Licht – Das Glasdach des Bundesversammlungssaals

Das Parlamentsarchiv verwahrt 20 Fragmente des Glasdachs des Bundesversammlungssaals. Im "Schaufenster des Archivs" in der Parlamentsbibliothek sind einzelne Stücke bis März 2025 zu sehen.

Handwerkskunst aus nächster Nähe

Die großen Versammlungsräume des Parlaments erhalten ihr Licht von oben. Für die Dächer beider Sitzungssäle entwirft Theophil Hansen fächerförmige Zierlichten, die mit Palmettenfriesen und Schmuckbändern den Formenkanon der Antike mit moderner Bautechnik verbinden. Die (nicht sichtbare) Dachkonstruktion wird vom k. und k. Hof-Eisenkonstrukteur Ignaz Griedl hergestellt, die Zierlichten sind ein Werk des Ateliers für Glasmalerei Carl Geyling’s Erben. Das Glasdach des zerstörten Herrenhaussaals (heute NR-Saal) wurde im Wiederaufbau durch eine schlichte Milchglasdecke ersetzt, doch seit 2022 können die nun unter einer High-Tech-Glaskuppel versammelten Abgeordneten direkt die Quadrigen am Dach sowie Himmel und Wolken erblicken.

Die Zierlichte des Bundesversammlungssaals entspricht bis heute dem ursprünglichen Erscheinungsbild eines Fächers aus Farbe und Licht. 2013 wurden die 780 bemalten bzw. geätzten Scheiben mit Verbundsicherheitsglas unterlegt und beschädigte Teile erneuert, seit der Reinigung 2022 erstrahlen sie im neuen Glanz. Die im Parlamentsarchiv verwahrten 20 Fragmente zeigen die Handwerkskunst aus nächster Nähe.

Bildergalerie: Glasfragmente des Historischen Sitzungssaals