News 08.04.2025, 19:23

Gedenken an Roma-Attentat am Internationalen Roma-Tag

Veranstaltung zu "Gewalt in Österreich. 30 Jahre Roma-Attentat von Oberwart" als Zeichen des Gedenkens fand am 8. April im Parlament statt.

Das Roma-Attentat von Oberwart jährt sich heuer zum 30. Mal. Im Februar 1995 nahm der folgenschwerste Anschlag einer Briefbomben-Serie vier Angehörigen der Roma das Leben. Aus diesem Anlass beging das österreichische Parlament heuer den Internationalen Roma-Tag am 8. April im Zeichen des Gedenkens.

Unter dem Titel "Gewalt in Österreich. 30 Jahre Roma-Attentat von Oberwart" leitete Nationalratspräsident Walter Rosenkranz im Parlament die Veranstaltung ein. Die Volksgruppe der Roma sei keine Randgruppe, sondern ein bedeutender Teil unserer Gesellschaft, hielt der Nationalratspräsident fest. Die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Roma und Sinti halte er für einen längst überfälligen Schritt. Er hoffe sehr, dass die laufende Standortsuche bald zu einem guten Ergebnis führe.

In der Podiumsdiskussion stand das "Vermächtnis Oberwart" im Fokus.

Das Roma-Attentat von Oberwart habe als Anschlag auf die Roma und damit auf unsere Gesellschaft tiefe Spuren hinterlassen, hielt Europa- und Integrationsministerin Claudia Plakolm fest. Der internationale Roma-Tag werde seit 1990 weltweit als Zeichen für Anerkennung, Erinnerung und Zusammenhalt begangen. Dieses Jahr stehe der Tag zudem im Zeichen des Gedenkens an das Attentat.

1995 sei mit dem Attentat in Oberwart mit einem Mal der alte Hass wieder über die Roma hereingebrochen, so der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates der Roma, Emmerich Gärtner-Horvath. Sein Appell richtete sich an die Politik, weiterhin die wichtige Volksgruppenarbeit zu unterstützen.

Zum Thema "Historisches Trauma, Terror und Psyche" hielt die Psychotraumatologin Brigitte Lueger-Schuster von der Universität Wien eine Keynote. In der anschließenden Podiumsdiskussion stand vor dem Hintergrund des aufflammenden Antiziganismus das "Vermächtnis Oberwart" im Fokus. In Anwesenheit von Angehörigen ging es auch um die Frage, ob und wie traumatische Ereignisse überwunden werden können und welche Spuren Traumafolgestörungen im Leben hinterlassen.