Österreich ist eine parlamentarische Demokratie. Das heißt laut Webportal des österreichischen Parlaments: "Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihre Meinung in gegenseitigem Respekt zu äußern und ihre Anliegen zu vertreten. Im Parlament geschieht das durch die verschiedenen Parteien und die einzelnen Mandatar:innen."
Der deutsche Demokratieforscher Wolfgang Merkel definiert die Demokratie im Interview mit der Parlamentskorrespondenz so: "Demokratie ist eine imperfekte, aber die bisher bestmögliche Form des Volkes, sich selbst zu regieren." In einer modernen, komplexen Flächendemokratie bedürfe es einer Repräsentation im Parlament und in der Regierung, so Merkel. Das Parlament sei ein unmittelbarerer demokratischer Ort als Regierungen, es sei das zentrale Element der repräsentativen Demokratie. "Wir sind nicht mehr in der attischen Demokratie, wo einige hundert Männer am Marktplatz direktdemokratisch Politik machen. Im modernen Staat erfolgt die Willensbildung über Parteien, die in Parlamenten organisiert sind", führt Politikwissenschaftlerin Tamara Ehs aus. Der Kern der Demokratie sei zwar das gewählte Parlament, sie brauche aber viel mehr: "Freie Medien und eine pluralistische Berichterstattung, um sich eine Meinung bilden zu können. Eine Zivilgesellschaft, die das Parlament und Regierungsmitglieder kontrollieren und korrigierend eingreifen kann. Eine Zivilgesellschaft, die sich versammeln oder Bürgerinitiativen einbringen kann. Eine starke Justiz und einen starken Rechtsstaat", zählt sie auf.