BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 122

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der Versorgung zu haben und dieses auch weiter auszubauen, um hier auch gewähr­leisten zu können, dass es in Zukunft ebenfalls ein gutes und sicheres Netz der Versorgung geben wird.

Derzeit hat die Fernwärme in Wien zirka 1 000 Kilometer Rohrleitungen, was nicht unwesentlich ist. Angehängt daran sind Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Gebäude. Die Fernwärme bietet dabei eine große Versorgungssicherheit und vor allem auch höchsten Komfort.

Besonders intelligent ist aber die Kombination von Kraft-Wärme-Kopplung, thermischer Abfallbehandlung und erneuerbaren Energieträgern. Mit diesen drei Energieträgern der Fernwärme ist eine umweltverträgliche, sichere Alternative zu herkömmlichen Einzelöfen geschaffen worden, man schont wertvolle Ressourcen dabei und verursacht geringere CO2-Emissionen, wobei hier die CO2-Emissionen pro Megawattstunde genutzter Energie bei der Fernwärme nur 140 Kilo betragen.

Das Leitungsausbaugesetz bedeutet auch eine nachhaltige, kostengünstige CO2-Reduk­tion im Ausmaß von 3,4 Tonnen pro Jahr, was nicht unwesentlich ist, wenn man immer wieder auch davon spricht, hier Einsparungen vorzunehmen oder hier Maß­nahmen treffen zu wollen.

Gleichzeitig bietet das Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz auch die Grundlage für die Fernwärmeleitungen. Hier auch ein nicht unwesentlicher Vergleich, wenn man Städte oder auch Kontinente und Länder dafür heranzieht. Amerika zum Beispiel hat 80 Prozent aller seiner Büroflächen klimatisiert, in Europa sind es derzeit zirka 50 Prozent. Wenn man sich die Klimaveränderungen anschaut, wird keiner bestreiten können, dass der Bedarf an Kühlenergie in nächster Zeit auch bei uns in Europa steigen wird. Dem wird sich auch Wien als Großstadt nicht entziehen können und Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen haben.

Die Erzeugung der Fernkälte kommt zum größten Teil aus Absorptionskältemaschinen. Ein zwischen vier- und zehnfach geringerer Verbrauch an fossilen Brennstoffen ist durch die Anwendung von Abwärme für diese Maschinen gegeben und damit auch ein wesentlich geringerer Teil an Emissionen vorgezeichnet, was wir auch grundsätzlich befürworten und worauf wir auch hinarbeiten in diesem Zusammenhang.

Entscheidend ist natürlich die Umweltfreundlichkeit der Anlagen, von denen die Wärme kommt. In Wien – hier ist für mich einfach die Möglichkeit gegeben, zu sehen, wo denn Maßnahmen getroffen werden, wo denn Vorkehrungen getroffen werden – sind es die Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerke, die Abfallverbrennungsanlagen und ein Wärme­poten­tial aus dem Wald-Biomasse-Kraftwerk in Simmering.

Vorkehrungen sind auch getroffen in diesem Zusammenhang, wenn im Herbst 2008 die jetzt im Bau befindliche dritte Müllverbrennungsanlage Pfaffenau in Betrieb geht, und ab 2011 gibt es noch die Geothermie in Aspern, die ebenfalls dazu beitragen wird, hier Emissionswerte zu verringern.

Dazu bietet genau dieses Gesetz eben die Grundlage. Es bietet eine gesicherte Förderung und auch Maßnahmen dafür, dass diese Vorkehrungen getroffen werden können, damit diese Anlagen gebaut werden können. Gerade die Kombination zwi­schen Fernwärme und Fernkälte stellt einen weiteren wichtigen Schritt für eine ganz­jährige Energieeffizienz dar.

Daher ist es wichtig und für uns auch keine Frage, diesem Gesetz zuzustimmen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

16.18

 


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