Das Wort Parlament kommt vom französischen Wort für Sprechen, "parler". Die öffentliche Diskussion, der Austausch von Argumenten und der politische Streit nach festgelegten Regeln sind die Kernelemente des Parlaments.
Hier müssen Politiker:innen Rede und Antwort stehen, und hier sollen die Gründe für politische Entscheidungen offengelegt werden. Einspruch, Augenverdrehen, Zwischenrufe: Plenarsitzungen mögen manchmal an Theater erinnern. Diese Inszenierung gehört dazu und ergänzt die Arbeit in den Ausschüssen. Feilen die Politiker:innen dort vorher bis ins Detail an den Gesetzen, stellen sie im Nationalrat nochmals für die Öffentlichkeit dar, wofür sie stehen. In der Mediengesellschaft wird das immer wichtiger.
Da in einer Demokratie alles öffentlich sein soll, werden sämtliche zur Debatte stehenden Dokumente und Sitzungsprotokolle des Nationalrats und des Bundesrats veröffentlicht. In diesen Stenographischen Protokollen werden nicht nur die Debattenbeiträge einschließlich Beifall und Zwischenrufen wiedergegeben, sondern auch Abstimmungen und von den Abgeordneten eingebrachte Anträge erfasst.
Wer will, kann eine Nationalrats- oder Bundesratssitzung auch persönlich von der Besuchergalerie aus verfolgen.
Die Debatten im Plenum werden im Fernsehen und in der Mediathek des Parlaments live übertragen und sind dort auch im Nachhinein abrufbar.
Nicht öffentlich sind in der Regel die Ausschusssitzungen im Nationalrat und Bundesrat: Über die Geschehnisse im Ausschuss berichtet die Parlamentskorrespondenz ausführlich. Sie deckt in ihren Meldungen objektiv, umfassend und parteiunabhängig das Geschehen im Hohen Haus ab.
Das Öffentlichkeitsprinzip ist die Grundlage für das Funktionieren einer Demokratie und eine Voraussetzung dafür, dass Wähler:innen bei der Wahl eine bewusste Entscheidung treffen können.