Die Tätigkeit der Bundesregierung unterliegt jedenfalls der parlamentarischen Kontrolle. Dies gilt auch im Bereich der Sicherheitspolitik. Dabei kommen auch die Instrumente der allgemeinen parlamentarischen Kontrolle zur Anwendung, also die verschiedenen Formen des Fragerechts, das Resolutionsrecht (Entschließungen), die Entgegennahme von Berichten und das Enqueterecht (Einsetzung von Untersuchungsausschüssen). In der derzeit laufenden XXVII. GP wurden z. B. bis Ende 2023 17 Entschließungen im Nationalrat und zwei Entschließungen im Bundesrat verabschiedet, die dem Bereich Sicherheitswesen zuzuordnen sind. Themengebiete waren u.a.:
- Schwerpunktsetzung: (gegen) Gewalt an Frauen und Mädchen (58/E)
- Entwicklung einer Strategie zur Thematik und Risiken von Deepfakes (104/E)
- Weitere Solidarität und Unterstützung der Ukraine (358/E-BR/2022)
Diese Entschließungen waren immer auch eine Reaktion entweder auf aktuelle Ereignisse, auf negative Zustände bzw. Entwicklungen oder sich abzeichnende Bedrohungen.
Abgeordnete bringen immer wieder Anfragen unter dem Schlagwort Sicherheitswesen ein.
Auch in Plenardebatten des Nationalrats und des Bundesrats ist Sicherheit oft ein Thema, sowohl von den Oppositions- als auch von den Regierungsparteien, etwa in Aktuellen Stunden, in Dringlichen Anfragen oder in Regierungserklärungen. So fand etwa noch am 20. Jänner 2022 auf Verlangen der NEOS eine Aktuelle Stunde zum Thema "Russland-Ukraine: Ein starkes Österreich muss die EU aktiv unterstützen, den Frieden in Europa zu erhalten" statt, am 11. Dezember 2019 auf Verlangen der SPÖ eine Aktuelle Stunde zum Thema "Stopp der Gewalt an Frauen!" oder am 22. September 2021 auf Verlangen der FPÖ eine Aktuelle Stunde zum Thema "Sicherheit für die Österreicher statt Kapitulation vor Asylbetrug!" Eine Aktuelle Stunde im Bundesrat am 30.3.2021 thematisierte "Das österreichische Bundesheer in der Corona-Pandemie". Die Krise zwischen Russland und der Ukraine war Thema von Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers sowohl am 24. Februar als auch am 8. März 2022. Auch im Bundesrat erfolgte am 9. März eine Erklärung des Vizekanzlers und der Bundesministerin für EU und Verfassung zur aktuellen Lage in der Krise zwischen Russland und der Ukraine.
Auch von den bisher insgesamt 29 eingesetzten Untersuchungsausschüssen in der Zweiten Republik beschäftigten sich einige mit Themen aus dem Bereich der Sicherheitsressorts, wie etwa die Untersuchungsausschüsse betreffend Überprüfung österreichischer Waffenexporte ins Ausland“ (1977), betreffend Beschaffung von Kampfflugzeugen (Eurofighter) (2006-2007) oder betreffend die politische Einflussnahme auf das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT-Untersuchungsausschuss) (2018-2019).