Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 229

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auch bereits erwähnt, dass im Herbst dazu ein Ausschuss mit Experten stattfinden soll. Und da gehört es natürlich auch dazu, die freiheitliche Position auch hier in Form eines Antrags klarzumachen.

Für uns bedeutet die österreichische Staatsbürgerschaft – und das hat der Herr Kol­lege Darmann bereits vorher ausgeführt – ein sehr, sehr hohes und wichtiges Gut, das man nicht einfach und leichtfertig – ich würde fast sagen – verschenkt, noch dazu mit Kriterien, die mehr als fragwürdig sind, wenn man sieht, wer hier aller kommt.

Natürlich, die Frau Korun hat immer Beispiele von Opernsängern im Ausschuss. Wir sind uns jetzt nicht mehr sicher, ob es ein bosnischer war oder ein brasilianischer. Viel­leicht gibt es auch mehrere Opernsänger, die hier als Beispiele dienen. (Abg. Korun: Stellen Sie sich vor, es gibt sogar mehrere!) Das sei auch gar nicht das Problem. Die Sache ist nur, und das sehen wir als Freiheitliche so, wenn man Rotweißrot, wenn man den Patriotismus in den Vordergrund stellt, dann kann man eigentlich nur danach trachten, dass die Staatsbürgerschaft etwas ist, was man sich ganz besonders erwer­ben muss. (Beifall bei der FPÖ.)

Der Herr Kollege Cap hat gefragt, was es mit dieser Patrioten-Tour auf sich hat, die er hier sieht; er ist leider nicht da.  Ja, auch diese Frage der Staatsbürgerschaft hat mit der Patrioten-Tour zu tun, genauso wie man sagen muss, es ist ein Unterschied, wie man Patriotismus lebt, ob man mit Rückgrat oder mit einem Gartenschlauch hinten nach Brüssel fährt. Das sind halt unsere Ansichten dazu. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn ich heute hier in der Zeitung lese – es ist manchmal wirklich ein Vorteil, wenn man eine Zeitung auch im Plenarsaal bekommt und liest , dass ein Herr Ali A. meint, er ist Demonstrationsopfer, und sich dann herausstellt, dass er selbst ein Steinewerfer ist, als Jus-Student (Zwischenruf der Abg. Korun) vielleicht stimmt auch der Name gar nicht, mag ja alles sein in diesem Bereich , dass diese Person als Steinewerfer dabei ist, dann wollen wir auf jeden Fall schauen, dass diese Personen nicht mit einer grünen Staatsbürgerschaftsnovelle deswegen, weil sie Steine auf die Polizei werfen, früher eine Staatsbürgerschaft bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)

20.55


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Yilmaz. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


20.55.30

Abgeordnete Nurten Yilmaz (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Da­men und Herren! Ich habe den Antrag des Herrn Abgeordneten Rosenkranz gelesen. Er sieht es als Privileg, wenn Kinder, die in Österreich auf die Welt kommen, nach sechs Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten können. Und der Herr Abgeordnete Rosenkranz und die FPÖ wollen Kindern dieses Recht einfach nehmen. Konkret geht es um Kinder, die in Österreich auf die Welt gekommen sind, deren Eltern aber nicht österreichische Staatsbürgerinnen oder Staatsbürger sind.

Da kommt ein Mädchen oder ein Bub in Innsbruck oder in Wien auf die Welt, geht in einen österreichischen Kindergarten, geht in eine österreichische Schule, lernt einen Beruf in Österreich, studiert vielleicht in Österreich. (Abg. Walter Rosenkranz: Sechs Jahre lang? In sechs Jahren?  ein Wunderwuzzi!) Für die FPÖ darf dieses Kind aber kein Österreicher werden – und zwar, Herr Kollege, mit einem schiefen Argument: Wo­zu integrieren, wenn man die Staatsbürgerschaft auch so bekommt?! Das ist ein sehr interessanter Gedanke der FPÖ. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Sie haben den An­trag nicht gelesen!)

Glauben Sie tatsächlich, dass ein sechsjähriges Kind (Abg. Walter Rosenkranz: Das Studium abgeschlossen hat?) sich denkt: Ich integriere mich nicht, weil ich sowieso die


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