6811/AB XXIV. GP
Eingelangt am 18.01.2011
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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Geschäftszahl: |
BMUKK-10.000/0336-III/4a/2010 |
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Wien, 13. Jänner 2011
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 7000/J-NR/2010 betreffend Naturhistorisches Museum und die Aktivitäten des neuen Direktors Dr. Christian Köberl, die die Abg. Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen am 26. November 2010 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Grundsätzlich wurde nach Auskunft der Generaldirektion des Naturhistorischen Museums mit der Installation von Becken und Schaukästen ab dem Jahr 2000 begonnen. Das Piranha-Aquarium wurde in den Jahren 2002 und 2003 installiert.
Zu Frage 2:
Die Gesamtinvestition für die Vivaristik belief sich nach Auskunft der Generaldirektion auf rund EUR 450.000,--, wobei in dieser Summe auch die technischen Ersatzmaßnahmen sowie die Büroeinrichtungen für die zugehörigen Zimmer, welche weiterverwendet werden, inkludiert sind. Die Kosten für das Piranha-Becken betrugen ca. EUR 3.700,--.
Zu Frage 3:
Die Kosten für fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Futter, Energiekosten und den laufend nötigen Ersatz der Tiere beliefen sich nach Auskunft der Generaldirektion jährlich auf rund EUR 300.000,--.
Zu Frage 4:
Ein Besucherinnen– und Besucherrückgang kann ausgeschlossen werden, da die gegenständlichen Becken nicht zu den Hauptattraktionen des Naturhistorischen Museums gehörten. In den letzten Monaten gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um mehr als 20 % der Besucherinnen und Besucher.
Zu Frage 5:
Die Tiere werden nach Auskunft der Generaldirektion ausschließlich an qualifizierte Plätze vergeben, etwa an den Tiergarten Schönbrunn. Es gibt keinen Verkaufserlös.
Zu Fragen 6 bis 8:
Die Räume der Verwaltung inklusive der Generaldirektion bedurften einer dringenden Renovierung und Modernisierung. Diese Arbeiten wurden teilweise schon vor Antritt des neuen Generaldirektors in Angriff genommen. Einrichtungsgegenstände wurden über die Bundesbeschaffungs-GmbH erworben. Die Gesamtkosten für die Modernisierung und Renovierung der Verwaltung und Generaldirektion belaufen sich nach Auskunft der Generaldirektion auf rund EUR 80.000,--. Die finanziellen Mittel stammen aus den Budgetansätzen für Büroeinrichtung und Instandhaltung des Museums.
Zu Frage 9:
Im Rahmen des jährlichen Vorhabensberichtes, welcher auch die Rahmenzielvereinbarungen umfasst, wurde ein Konzept präsentiert, das sich wie folgt darstellt:
- Das Naturhistorische Museum möchte seinem „Bildungsauftrag“ nachkommen und das Angebot für Jugendliche weiter stärken und ausbauen.
- Darüber hinaus soll der Zugang zu Bibliotheksbeständen für externe Leserinnen und Leser erleichtert werden.
- Sammlungen sollen sukzessive inventarisiert und deren Erhaltung und Restaurierung systematisch geplant werden. Damit einher geht auch ein neues Depotkonzept, das gemeinsam mit dem Kunsthistorischen Museum vorangetrieben wird und den stetig wachsenden Flächenbedarf langfristig decken soll.
- Ein Plan zu verbessertem Krisenmanagement (Krisen- und Evakuierungspläne) soll erarbeitet werden.
- Im Bereich Planung und Organisation wurden regelmäßige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche sowie die Formulierung von Zielvereinbarungen vorgesehen. Die Weiterbildung und die Förderung von Nachwuchskräften soll forciert werden.
Die Modernisierung des Hauses soll im Besonderen in folgenden Bereichen stattfinden:
1. Innovative Marketing- und Kommunikationskonzepte zur Publikumsbindung (in Planung).
2. Etablierung eines neuen Corporate Designs (bereits umgesetzt).
3. Neue Website (bereits umgesetzt).
4. Optimierte Platznutzung durch ein neues Raumkonzept (in Planung).
5. Neugestaltung des Eingangsbereichs und Shops (in Planung).
6. Erarbeiten eines Sponsoring- bzw. Fundraising-Konzeptes (in Arbeit).
Im Schausammlungsbereich sieht das Naturhistorische Museum folgende Aktivitäten vor:
1. Die Neupräsentation des Dinosauriersaals.
2. Neuaufstellung der Anthropologie (seit 15 Jahren das erste Mal; Schwerpunkt: „Entstehung und Entwicklung des Menschen“).
3. Reorganisation der Prähistorischen Schausammlung inkl. „Schatzkammer“ zur besseren Präsentation der Venus von Willendorf.
4. Der veraltete Kindersaal wird neu eingerichtet und zu einem „Aktionssaal“ für Kinder und Jugendliche adaptiert.
5. Der Meteoritensaal (Wien hat eine der bedeutendsten Meteoritensammlungen weltweit) wird neu präsentiert.
6. Eine Neueinrichtung des Botaniksaals ist langfristig für die Zeit nach 2013 geplant, wie auch Neugestaltungen im Zoologiebereich (zB. Einrichtung eines Biodiversitätssaals).
Zu Fragen 10 und 11:
Es wird darauf verwiesen, dass Ende Oktober nach fast eineinhalbjähriger Erfolgslaufzeit die Darwin-Sonderausstellung beendet wurde. Momentan läuft die Ausstellung „Körperwelten der Tiere“ mit großem Publikumserfolg. Ende September fand zudem die erste Sonderausstellung der neuen Direktion „Schätze aus dem Archiv“ statt – viele wertvolle Stücke aus dem Fundus wurden nach langer Zeit, oder sogar erstmals gezeigt. Weiters war die Ausstellung „Höhlen – Landschaften ohne Licht“ zu sehen. Im Herbst hat das Naturhistorische Museum erstmals am „Monat der Fotografie“ mit zwei Fotoausstellungen (Zweitere zu sehen bis Jänner 2011) teilgenommen, was ein sehr positives Medienecho hervorgerufen hat.
Im Frühjahr wird es einen Jugendschwerpunkt geben: Schülerinnen und Schüler werden gemeinsam mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern des Museums Forschungsbereiche, die im Haus behandelt werden, in Form von „Forschungssäulen“ allgemein verständlich aufbereiten. Zwei weitere Sonderausstellungen sind für das Frühjahr 2011 geplant, sowie zwei, möglicherweise sogar drei Sonderausstellungen im Herbst 2011. Auch Planungen für 2012 laufen bereits. Zu den Aquarien sind Alternativen in Vorbereitung. Weiters ist ein moderner Aktivitätssaal für Kinder und Jugendliche geplant.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.