Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 135

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geringste Arbeitslosenrate, weil man einander kennt. Auch in Mattersburg ist es wunderbar, weil man einander kennt und vermittelt. In städtischen Bereichen ist es schwieriger. Da muß diesbezüglich noch einiges getan werden. Was wir brauchen, ist aber, wie schon gesagt wurde, Optimismus und auch Bürokratieabbau. Das sind die nächsten Schritte, die wir zu setzen haben. Das können wir aber nicht allein mit dieser Sondersitzung erreichen, sondern dazu bedarf es noch vieler Arbeit.

Es ist nicht eine Aufgabe des Bundes, sondern eine Aufgabe der Verwaltung in den einzelnen Bundesländern, den Menschen bei Betriebsanlagengenehmigungen und dergleichen zu helfen. Dieses Problem stellt sich nicht nur in Österreich, sondern auch in der Europäischen Union, in den einzelnen Mitgliedstaaten. Natürlich gibt es dafür Auflagen, und jede Behörde hat ihren Anteil an der Bearbeitung zu leisten. Aber wir wollen eine Konzentration dieser Aufgaben. Wir sind der Meinung, daß das notwendig ist. Das kann man teilweise machen, indem man in den eigenen Behörden spezielle Ansprechstellen schafft, die dann den Betrieb begleiten und ihm beim Abwickeln helfen. Das würde vielleicht auch in dem Fall helfen, den Herr Abgeordneter Reichhold bezüglich EU-Förderungen genannt hat.

Ich kann nur eines sagen: Auch in anderen Staaten hat es Schwierigkeiten gegeben, die Umstellungen in der Verwaltung durchzuführen. Der Nachholbedarf ist da und dort sicher gegeben, das gebe ich zu. Aber ich bin überzeugt, daß der Betrieb, wenn er sich sofort an die Wirtschaftskammer gewendet hätte, früher zu einem Ergebnis gekommen wäre.

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch sagen, daß das Wichtigste die Beratung ist, die wir den Unternehmern in den verschiedensten Bereichen angedeihen lassen, damit sie für die Zukunft für unternehmerische Aufgaben frei werden. Wir brauchen neue Ideen und neue Produktgestaltung!

Aber eines kann ich Ihnen auch sagen – und das merke ich immer wieder, wenn ich im Ausland bin, speziell in meiner Eigenschaft als Unternehmerin, aber auch, wenn ich unsere Betriebe im Ausland sehe –: daß die österreichischen Betriebe und die österreichischen Produkte im Ausland einen hervorragenden Ruf haben, hervorragend angenommen werden und daß es sehr gute Kooperationen mit anderen Ländern gibt. Nur: Wir müssen auch das Positive sagen und nicht nur das Negative! Wir müssen beobachten, wo unsere Betriebe erfolgreich sind.

Ich habe erst gestern wieder von einem Betrieb in Kanada erfahren, der ein ganz neues System entwickelt hat, teilweise mit US-Technologie, wo er Kostensenkungen in anderen Betrieben durchführen kann, Kostensenkungen, die noch nicht erkannt worden sind. Da schlägt die Innovationskraft österreichischer Betriebe durch, die vielleicht da und dort nicht mit genauen Beträgen in der Forschung und Entwicklung genannt sind, aber da haben österreichische Unternehmen – keine großen Betriebe – flexibel auf die Anforderungen der heutigen Zeit geantwortet.

Da wären einige Namen zu nennen, aber diese Betriebe wollen nicht immer in der Öffentlichkeit als besonders gute Betriebe genannt werden, denn sie wollen sich vor der Konkurrenz bedeckt halten. Man kennt sie nur in Insider-Kreisen, Gott sei Dank! Leider erfährt die Öffentlichkeit meistens nur von den Betrieben, die scheitern. Das ist meines Erachtens nicht richtig. Ich glaube, wir sollten die ungenannten Betriebe Österreichs, die positiv arbeiten, vor den Vorhang bitten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.32

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Meine Damen und Herren! Wir führen jetzt eine Reihe von Abstimmungen durch.

Ich bitte zunächst einmal alle diejenigen, die nicht gewählte Mandatare sind, aus den Abstimmungsreihen zurückzutreten.

Wir gelangen nunmehr als erstes zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Prinzhorn und Genossen betreffend Maßnahmen zur Stärkung des Wirt


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