Parlamentskorrespondenz Nr. 502 vom 10.06.2013

Prammer: Pöder war aufrechter Demokrat und überzeugter Parlamentarier

Wien (PK) – Wie bekannt wurde, ist der ehemalige Präsident des Nationalrats Rudolf Pöder vergangenen Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben.

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer würdigte Pöder als einen aufrechten Demokraten und überzeugten Parlamentarier.

Pöder wurde 1925 in Wien geboren, wo er auch die Pflichtschule besuchte. Er erlernte den Beruf des Flugmotorenmechanikers. Nach dem Krieg trat er in den Dienst der Stadt Wien ein und wurde so Gemeindebeamter.

Frühzeitig engagierte er sich in SPÖ und Gewerkschaft und zog 1969 für die SPÖ in den Wiener Landtag ein. 1975 avancierte er zum Vorsitzenden der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, vier Jahre später wurde er auch Vizepräsident des ÖGB.

Im Juni 1983 wurde er als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt, und bald schon war Pöder stellvertretender Klubobmann der SPÖ-Fraktion. Als Abgeordneter erwies er sich nicht nur als konsequenter Vertreter von Arbeitnehmerinteressen, sondern richtete sein Augenmerk auch auf Fragen der Sozial- und Familienpolitik. Gleichzeitig blieb er ein wichtiger Vertreter in den sozialpartnerschaftlichen Gremien

Nach dem Rücktritt von Präsident Gratz im Februar 1989 wurde Pöder als dessen Nachfolger "Hausherr" des Parlaments, eine Funktion, die er bis zu seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik im November 1990 innehatte. Doch auch danach blieb Pöder engagiert, war er doch ab 1991 als Nachfolger von Otto Rösch Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs, ein Amt, welches er an Karl Blecha abgab. (Schluss) red