Das Hohe Haus von Kaisers Gnaden
Kaiser Franz Joseph gab 1857 den Bereich der zu schleifenden Stadtbefestigungen Wiens und ihres unverbaut gebliebenen Vorfeldes, des Glacis, für repräsentative Verbauung frei. Dadurch verlieh er der Wiener Stadtentwicklung einen entscheidenden Impuls. Einzig das Josefstädter Glacis blieb davon zunächst ausgenommen. Hier befand sich seit dem 18. Jahrhundert ein militärisches Übungsgelände.
Der Platz diente seit Anfang des 19.Jahrhunderts auch als Paradeplatz und durfte weder von Fahrstraßen durchquert noch begrünt werden. Entsprechend unbeliebt war er bei der Wiener Bevölkerung: Bei Trockenheit war die hohe Staubentwicklung ein Ärgernis für die Bewohner:innen, bei Niederschlag verwandelte sich der Untergrund in ein Schlammbad. Erst ab 1863 wurden Grasflächen und Feldwege angelegt.